A little story of love

Alexej richtete den Kragen auf und zog den Reißverschluss seiner Jacke bis zum Anschlag zu. Hinter ihm trotteten Schüler der siebten Klasse, teilweise aufgeregt und quatschend, teilweise unmotiviert und genervt, über den eisgefrorenen Rasen. Wenn man DAS noch Rasen nennen konnte. Alexej blieb stehen und wandt sich der Trupee zu. Er zählte einmal durch und sah dann auf die Liste in der Hand. Zwei fehlten.
"Wo sind Melina Karkaroff und Nadjeschka Pokrovskij?", fragte er mit leicht angenervter Stimme. Wenn er eines nicht leiden konnte, war das Unpünktlichkeit. Die Schüler zuckten mit den Schultern, irgendwer sagte:
"Na wohl in der Umkleide!"
Da hielt sich offensichtlich jemand für besonders schlau! Seis drum. Alexej sollte seine Laune nicht an seinen Schülern auslassen. Das war nicht gut für seinen Ruf.
Zwei kleine Punkte tauchten am Horizont auf, näherten sich schnell. Ganz offensichtlich saßen Melina und Nadjeschka schon auf ihren Besen. Ruhig, Alex, ruhig, mahnte er sich.
"Auch schon da?", fragte er, als die Mädchen zur Landung ansetzten. Klar, Melina Karkaroff - das war die Enkelin des Schulleiters, dennoch konnte er ihre Unpünktlichkeit nicht gut heißen. Sein Blick wanderte hinüber zu Nadja, die sich durch die Haare wuschelte und sie mit einem Haargummi zusammenband.

Es war Melinas Idee gewesen. So etwas war IMMER Melinas Idee, denn sie konnte sich das erlauben nicht das Nadja jemals etwas dagegen hatte oder weniger oft vorschlug der Graubereich der Schulregeln zu betreten. Aber dennoch – diesmal ging das auf Melinas Konto. Allerdings hatte sie auch wirklich recht gehabt und behalten, eine Runde über dem Meer drehen war nun mal spannender als warten. Und was konnten sie schon dafür? Sie waren pünktlich gewesen, vielleicht etwas über pünktlich aber was spielte das für eine Rolle? Schließlich ging es doch darum das es einfach unverschämt war als neuer Lehrer unpünktlich zu kommen. Nadjeschka hasste Unpünktlichkeit und kam folglich niemals zu spät, nie wirklich, und ebenso erwartete sie das auch von anderen. Malina und sie hatten geplant vor Quidditch eine kleine Runde zu drehen und sie wahre sich einig rechtzeitig wieder am Treffpunkt zu sein, immerhin sollten an sich nicht bereits in den ersten paar Stunden den Ruf versauen und egal wie langweilig das Training mal wieder werden sollte, ein bisschen Anstand sollten man dem neuen Lehrer doch noch gegen überbringen. Er war nicht da und dann noch mal schnell über das Meer zu fliegen, DAS war allein Melinas Idee. Der kalte Wind über dem Wasser peitschte eisig gegen die Gesichter der beiden Mädchen doch für Nadja gab es nichts befreienderes als den Sog der Luft zu spüren, die gähnende tiefe unter sich, die Geschwindigkeit, die Nässe. Das alles war wahres Lebensgefühl, allerdings durfte sie sich nicht gestatten sich dem voll hinzugeben, immerhin sollten sie sich langsam auf den Rückweg machen. Mit einem Rufen gegen das Tosen des Windes und einem Handzeichen bedeutete sie Lina umzukehren. Die Banshee war sichtlich ebenso wenig begeistert zum Unterricht zu gehen aber schwänzen kam nicht in Frage, nicht bei Qudditch, und nicht bei irgendeinem anderen Fach. Mit gemäßigtem Tempo steuerten die beiden Mädchen auf das Trainingsfeld zu. Es war nicht mehr leer, wie sie es zurückgelassen hatten, eine kleine Gruppe von winzigen gestalten wartete auf dem kleinen bisschen grün. Sie waren zu spät. Nadja war versucht, ein genervtes 'siehst du, das haben wir davon' Melina zu zuwerfen doch stattdessen fluchte sie vor sich hin und beschleunigte.

"Wir waren pünktlich", erwiderte Melina, während sie von ihrem Besen stieg und legte den Kopf schief. Ihre Haare waren leicht nass von der aufgeflogenen Gischt über die sie und Nadja einen Tiefflug unternommen hatten.
"Aber ihr hieltet es offenbar nicht für nötig, um vier da zu sein?"
Ohja, sie konnte zicken wenn sie wollte. Und bei diesem Lehrer wollte sie. Er war jung, unerfahren, attraktiv. Eine perfekte Mischung. Nur leider unerreichbar. Und deswegen zickte sie wo sie wollte, wie sie wollte und wann sie wollte. Ein kurzer Seitenblick zu Nadja zeigte ihr, dass die Freundin etwas überrascht über ihre Reaktion war. Zwar war auch für sie Alexej Valeriewitsch Haritonov DER tolle Lehrer, zumal die beiden Freundinnen schon alles konnten, was sie die letzen beiden Stunden gemacht hatten, aber immerhin behandelte Nadja ihn mit Respekt. Melina war er scheiß egal. Wenn er ihr blöd kommen würde, würde ihr Großvater dafür sorgen, dass er hier nie wieder auftauchen würde, also behandelte sie ihn wie ihr gerade zu Mute war. Wie das letzte Stück Dreck.
Sie setzte ein süffisantes Lächeln auf und begenete dem missbilligen Ginny Weasleys. Der Freundin des Affenarschs, wie sie immer so schön zu pflegen sagte. Harry Potter war nun wirklich nicht ihr Fall. Es schüttelte sie unmerklich, als ihr Blick weiter wanderte und in seine Augen sah.
"Können wir anfangen?", fragte sie - überraschend freundlich und sah Alexej bittend an.

Er könnte sie umbringen! Am liebsten würde er sie zerkacken und zermahlen und ... Zügle deine Gedanken, Alex, ganz ruhig, ganz ruhig!, dachte er sich und wurde tatsächlich ein wenig gelassener. Dieses Mädchen glaubte sich wirklich alles erlauben zu können, oder? Und die ernüchternde Wahrheit war. Was ihn und seinen Job anging, konnte sie es. Denn ohne Zweifel würde Igor Karkaroff ihn rausschmeißen, sollte die Kleine etwas erzählen. Alexej biss also die Zähne zusammen und atmete tief ein und aus.
"Auf meiner Uhr ist es jetzt genau viertel nach. Um vier müsst ihr in der Umkleide sein, nicht fertig. Aber nett, wenn Ihnen mein Unterricht so Spaß macht, dass Sie schon um vier hier sein wollen, Miss Karkaroff", antwortete er mit einem bemüht freundlichen Ton und lächelte gezwungen. Jeder auf dem Platz konnte merken, wie knapp Alex davor war, auszurasten. Das war nicht gut, er sollte lernen sich zu beherrschen. Sollte er wirklich. In Gedanken versunken und die Blicke seiner Schüler auf sich ruhend, wartete er auf etwas. Irgendwas. Nur was, das hatte er vergessen.
"Können wir anfangen?", riss Melina Karkaroff ihn aus den Gedanken und hob eine Augenbraue an, bevor sie sich einen französischen Zopf flechtete und die Haare nach hinten warf.
"Natürlich!", erwiderte Alex, vollkommen neben der Spur und schüttelte leicht den Kopf über sich selbst.
"Ihr beide, holt doch bitte die Bälle, ja?", wies er zwei Jungen an, die von der Statur her definitiv Hüter waren.
"Die Jäger kommen bitte zu mir, danach die Hüter, Treiber und schlussendlich die Sucher. Heute will ich mit euch ein Testspiel machen. Wenn ihr davor gut mitmacht, versteht sich!"
Alexej drehte sich noch im Reden um und lief von der Truppe weg, die einzelnen Jäger folgten ihm gehorsam, wenn auch immernoch teilweise sehr unwillig. Wieso verdammt noch mal hatten sie dann Quidditch gewählt, wenn sie sowieso keinen Bock darauf hatten?

Nicht lachen - bloß nicht lachen. Es war so typisch für Merlina vorlaut ihrem Lehrer erstmals an zuzuzicken doch noch genüsslicher war die Reaktion ihres Lehrers. Ja, er war unerfahren. Ja, er war jung und er hatte keinerlei Chance Melina unter Kontrolle zu halten. Mit einem selbstsicheren Lächeln verschreckte Nadja die arme vor ihrer Brust – sich Melinas Gezicke anzuschließen hatte sie allerdings keineswegs vor. Es war einfach nicht Nadjeschkas Art. Sie hatte Respekt vor ihren Lehrern, musste sie schließlich, unten einer Bedingung das sie ihn auch vor ihr hatten. Also zischte Nadja ihrer Freundin ein leises. „Reiß dich zusammen“ zu und machte sich auf Alexejs Anordnung daran sich zu den anderen Jägern zu gesellen. Keiner schien sonderlich Motiviert zu sei und die Stimmung schwang unfreiwillig auf Nadjeschka über. Es war ja normal das sie etwas Gelangweilt ins Training startete, mit der Aussicht nichts zu lernen ,was sie nicht längst konnte, doch die anderen waren doch freiwillig hier und zwar nicht mit einem Vorwissen wie Melina oder Nadja ausgestattet. „Er ist so lächerlich“ Ertönte Melinas stimme neben ihr. Natürlich. Die Karkaroff hatte keinerlei Anstalten gemacht bei den Suchern zu blieben. „Er ist unerfahren und du hast ihn vollkommen aus dem Konzept gebracht.“ bestätigte Nadja und ließ sich zurückfallen. Interessante Sachen konnte Alexej ja nicht sagen. „Wenn er nicht bald anfängt das Training anspruchsvoller zu gestalten kipp ich noch vom Besen. Warum zur Hölle hat dein Großvater so einen unerfahrenen jungen Waschlappen eingestellt?“ Der begriff traf es ziemlich gut, denn normalerweise brachten Lehrer in Drurmstrang keine 3 Stunden um Schüler zum mitmachen zu motivieren. „Dass kann mal wieder spannend werden. Vielleicht lernen wir ja heute wie man einen Quaffel wirft..“Die gespielte Begeisterung zeugte von reinstem Sarkasmus. Doch ehe die Freundinnen weiter reden konnten unterbrach die Stimme des Lehrers die Unterhaltung....

Er konnte es nicht fassen! Kam sie schon zu spät, musste sie auch noch mit ihrer ach so tollen Freundin unterhalten. Vermutlich lästerten sie gerade wie scheiße er doch war. Sollten sie doch. Aber nicht hier. Nicht jetzt.
"Nadjeschka Pokrovsij! Beweg dein Arsch hier her! Und zwar SOFORT!", brüllte er über den Platz und er sah deutlich wie sie die Augen rollte. Sie war kein Deut besser als ihr Bruder. Arrogant, besserwisserisch, verhätschelt. Gott, wieso? Wieso tust du mir das an? Alexej beobachtete wie Nadja langsam in die Gänge kam und Melina hinter sich ließ, zu ihnen hinüber kam.
Ich hab nicht gesagt, beweg dein Arsch hier her und wackel dabei anzüglich mit den Hüften, dachte er sich und seufzte. Wieso musste Dan ihr Bruder sein? Wieso musste sie wie er sein? Wieso...?
"Vielen herzlichen Dank, Miss Pokrovskij. Ihr Bruder wäre stolz auf Sie!", meinte er und erntete Gelächter von seinen Schülern. Wenigstens ein Teil fand ihn witzig.
"Nachden wir jetzt auch ALLE wirklich da sind...", fing er an und starrte der Banshee dabei in die Augen.
"...Können wir ja anfangen. Gleiche Frage wie die letzten beide Male auch. Wer von euch ist der Meinung, er könnte den anderen zeigen, wie man den Quaffel am Geschicktesten hält und verteidigt?"
Ein paar Hände hoben sich zögerlich. Nadjeschkas nicht. Dabei wusste sie es genau. Er ignorierte also die Meldungen und fragte so ruhig und nett wie möglich - irgendwie gelang ihm das sogar relativ gut - was denn mit ihr sei.
"Nadjeschka? Du weißt es doch bestimmt, oder? Kannst den anderen was zeigen und so?!"
Alexej bemerkte, wie er sie schon wieder gedutzt hatte und bis sich auf die Zunge. Wieso brachte dieses Mädchen ihn immer wieder vollkommen durcheinander?

Sie konnte es nicht fassen. Das war so typisch Männer! Sie wahren alle gleich – alle ,ausnahmslos. In ihren Augen waren sie nichts wert,nur weil sie Frauen waren, und das einzige wofür sie sich interessierten war Sex und Alkohol. Und Ihre Lehrer war um keine Deut besser. „Für Sie immer noch Nadjeschka Sergejewna“ sagte sie, war sich allerdings nicht sicher ob er sie auch verstanden hatte, doch es war ihr egal. Mit einem Augenrollen trat sie vor ihn und wurde augenblicklich beleidigt. Alexej war ein Arschloch. Was hatte das jetzt bitte mit Dan zu tun? Es hätte Nadjeschka klar sein müssen, das sie sich irgendwie kannten, immerhin waren sie gleich alt, und Quidditchspiler und als logische Folgerung daraus bedeutete es das Alexej bestens im Bilde über Dans Verhalten war. Doch sie war nicht wie ihr Bruder. Er konnte nett sein, wenn er gerade nicht betrunken war, jedoch konnte Nadja nicht verleugnen dass ihr Bruder kein Mensch war auf dessen Verwandtschaft man Stolz sein konnte. Vielleicht ein bisschen, wenn man beachte dass er ein ausgezeichneter Treiber war, doch immer wenn das erwähnt wurde, hieß es, dass sie es eben nicht konnte, keine so Weltklasse Spielerin war. Das lachen stach – tief. Was für eine tolle Verwandtschaft, dachte sich Nadjeschka. Die Eltern Geächtet, der Bruder verachtet und selbst - nicht wahrgenommen. Doch den Schmerz durfte sie sich nicht anmerken lassen, nicht davon, wie hart das Gelächter sie doch traf. Sie durfte keine schwäche zeigen und so funkelte sie Alexej an ohne eine Regung der Einschüchterung zu zeigen und antwortete in lauter klarer Stimme. „Fick dich. Du hast doch keine Ahnung.“ Das Gelächter verstummte und ohne eine weitere Notiz von Nadjeschkas Entgegnung zu nehmen fuhr Alexej mit seinem Unterricht fort. Doch es dauerte nicht lange, bis er erneut ihren Nahmen sagte, mit dem selben Hohn in der stimme. Arschloch, dachte die Banshee. „Es heißt immer noch Nadjeschka Sergejewna und Sie“ Sie war sauer, und jede weitere Bemerkung seitens ihres Lehrers ließ den Teil in sich schrumpfen der diese Wut zurückhielt. Mit einem Verächtlichen Schnauben nahm sich Nadjeschka einen Quaffel aus den Boxen, die die beiden Jungs gebracht hatten und schwang sich elegant auf ihren Feuerblitz, nur um senkrecht in die Höhe zu schießen und mit einem gezielten Wurf den Ball durch den mittleren Torring zu befördern. Der Wurf war einwandfrei, doch lernen würde dabei wohl keiner etwas, nicht das das jemals ihre Absicht gewesen währe.

Sie wies ihn mit leicht angepisster Stimme darauf hin, sie zu sitzen. Alexej schluckte leicht und wand sich ab, während Nadja sich wohl den Bällen zudrehte und den Quaffel heraus holte. Sie schwang sich auf ihren Besen, er spürte den Lufthauch, als sie in die Höhe schoss und er hob den Kopf um ihr mit seinem Blick zu folgen. Verdammte scheiße, dieses Mädchen machte ihn fertig. War sie doch kaum jünger als er, sah verdammt gut aus und ... naja, ihr Charakter war ein wenig ... gewöhnungsbedürftig. Allerdings war Alex schließlich auch nicht gerade die Nettigkeit in Person. Jedenfalls nicht heute.
Sie flog gut ... nein, nahezu perfekt. Und er wusste woher sie das hatte. Dan. Arschloch, fuhr es ihm durch den Kopf und er trat mit dem Fuß in den Boden. Das dieser steinhart war, hatte er nicht bedacht. Tränen schossen ihm in die Augen, er biss die Zähne aufeinander, Nadjeschka machte ein perfektes Tor.
"Miss Weasley? Verteidigen sie doch mal das Tor...", sagte Alexej beiläufig, bedachte die ehemalige Gryffindor mit einem kurzen Seitenblick und starrte dann wieder zu Nadja hoch.
Die Wahrscheinlichkeit das die Banshee diesmal nicht treffen würde, war gering. Aber dennoch. Ginevra Weasley war wohl eine der besten Gegenspielerinnen, die er Nadjeschka bieten konnte. Denn die Weasley beherrschte jede Possition. Und das mehr als passabel.
"Komm schon", flüsterte Alexej, scheinbar eine Aufforderung an Ginny, Nadjeschka fertig zu machen; und sah der Rothaarigen hinterher, die in die Höhe stieg, den Posten vor dem Tor einnehmend. Nein, es war keine Aufforderung an Ginevra Molly Weasley. Es war die Aufforderung an sich selbst damit aufzuhören, sich Vorwürfe zu machen. Vorwürfe, die Nadja richtig wütend gemacht hatten. Und wiederholt dachte Alex sich, dass das, was er sich hier dachte, nicht zu den Gedanken eines Lehrers gehören sollte. Dass er sich nicht darum zu scheren hatte, ob seine Schülerin sauer war. Schließlich war sie nicht in der Position ihm irgendetwas anzuordnen oder sich ihm zu widersetzen. Doch genau diese Gedanken kreisten in seinem Kopf. Unaufhaltsam.
"Verdammte Scheiße", sagte er und als er das Fragen in den Gesichtern seiner Schüler sah, wusste er, dass er nicht nur gedacht hatte...
"Konzentriert euch lieber mal auf die beiden da oben. Das ist weltklasse, was die da veranstalten."
Zwar wusste er es nicht, aber er ahnte es. Und als er hinaufsah, konnte er sagen. Ja, ich habe recht behalten.

Mit einem selbst zufriedenen lächeln ließ sich Nadjeschka ein paar Meter in die Tiefe sinken, und wartete auf irgendeinen Reaktion von der Menge unter ihr. Die paar wenigen, die den Wurf gesehen hatten starrten sie an, welcher Ausdruck auf ihren Gesichtern lag konnte sie allerdings von hier aus nicht erkennen. Etwas verwundert beobachtete Nadjeschka, wie sich eine kleine Gestalt von der Menge löste und sich zu ihr in die Luft bewegte, eine Rothaarige Engländerin. Die Bestätigung der Vorurteile über Engländer in Person. Sie wahr ihr in den letzten Stunden bereits aufgefallen, sie flog gut und man sah ihr an, dass sie wohl Mitglied in einer Quidditchmanschaft war, auch wenn ihr Besen die reinste Katastrophe war. Wie hieß sie noch gleich? Gina? Nein aber es war irgendetwas mit G soviel hatte sie sich gemerkt. Doch was spielte der Name schon groß für eine Rolle, Nadjeschka wusste weshalb das Mädchen ihre Position vor den Torringen bezog. Das hier war eine Prüfung, Alexej wollte sie testen, sehen wie gut sie wirklich war und sie würde ihm keinerlei Angriffsfläche für Kritik bieten. Sie würde bestehen. Die Russin wartete noch eine Moment, beobachtete das Mädchen, ja sie flog gut, sie hatte Strategie, doch einen langsamen Besen. Es dauerte nicht lange bis Nadjeschka die Situation erfasst hatte, es gab keinerlei gründe ein unnötiges Risiko ein zugehen, also berief sie sich drauf ,was ihr Bruder ihr beigebracht hatte. Ruckartig beschleunigte die Banshee, steuerte auf die Ringe zu und lehnte sich in halsbrecherischen Kurven und Wendungen ,die nur ein Ziel verfolgen, das Mädchen zu verwirren. Mit einer Geschwindigkeit, die nur ein Feuerblitz erreichte legte sie die letzten Meter zurück zielte auf das Rechte Tor und warf. Eigentlich hatte Nadjeschka geplant auf das linke Tor zu werfen, doch irgendetwas an der Rothaarigen Engländerin veranlasste Nadjeschka ihren Plan in letzter Sekunde ändern, gut so. Nadjeschka lag richtig die Hogwartsschülerin nicht zu unterschätzten, sie hatte ihren Plan durchschaut und auch die Änderung registriert, doch Nadja war schneller, zwar sehr knapp aber das zählte nicht. Sie hatte getroffen. Selbstzugfrieden Grinste die Russin in sich hinein und ließ sich, wie auch die Rothaarige, in Richtung Boden sinken...

Langsam neigten sich die Besen der mädchen gen Boden und sie kamen sanft zu ihnen hinunter.
"Kann nicht klagen. Bis auf die Tatsache, dass keiner der anderen das so hinkriegen wird. Wie lang hast du geübt?", fragte Alexej und verbesserte sich sofort.
"Pardon. Sie. Wie lang haben SIE geübt, Nadjeschka Sergejewna?"
Alex faltete die Hände hinter dem Rücken zusammen und wippte leicht auf den Zehen vor und zurück. Ja, es sah bestimmt bescheuert aus, aber egal. Ginny nickte er anerkennend und mit einem Grinsen auf den Lippen zu, dann sah er wieder zu der Russin, die ihn so verwirrte und verlor sich in ihrem Anblick, während sie ihm erläuterte, seit wann sie trainierte. Er war einfach nur schrecklich. Gott noch mal, hör auf Alex! Sie ist deine Schülerin! SCHÜLERIN! Mal ganz abgesehen davon, dass sie stinksauer auf dich ist und ihr Bruder dich aufs Blut hasst, weil du gegen seine Mannschaft den Pokal geholt hast.
"Nicht übel", sagte er, ohne auch nur eines ihrer Worte mitbekommen zu haben. Er hoffte einfach darauf, dass seine Antwort passte.
"Hör mal - hören Sie mal. Es gibt ein paar Schüler, die brauchen einfach noch mehr Förderung von mir, da kann ich dich nicht wirklich fordern. Kann ich Sie nicht wirklich fordern..."
Er rollte mit den Augen. Bei keinem fiel es ihm schwer beim Sie zu bleiben. Bei keinem. Außer bei ihr. Es war einfach nur zum ....
"Also vielleicht schließen Sie sich einfach mit ein paar guten Schülern zusammen und tauschen sich mit denen aus. Oder Sie tun mir den riesigen Gefallen und helfen mir, die nicht so guten Schüler auf Vordermann zu bringen."
Wie er hoffte das richtige zu tun... Sie würde ziemlich zurückstecken müssen was ihre Künste anging, wenn sie ihm helfen würde. Soviel war sicher. Sie könnte nicht mit irgendwelchen Manövern kommen, die sie schon mit 10 perfekt beherrscht hatte. Denn da hatte sie schließlich schon fünf Jahre aufm Besen gesessen. Hmm, er hatte wohl doch was von dem mitbekommen, was sie erzählt hatte. Ganz offensichtlich. Jetzt kam es ganz allein auf ihre Reaktion an. Doch die ließ auf sích warten...

Die Russin badete in Selbstzufriedenheit. Diesem Arsch hatte sie es gezeigt. Doch warte. War das nicht gerade ein Kompliment gewesen. Verdutzt sah Nadjeschka ihren Lehrer an fasste sich allerdings sehr schnell wieder. Alexej hatte wohl eine plötzlichen Sinneswandel gehabt immerhin verbesserte er sich gerade selbst und lobe sie - ein Mädchen – Schwester von Dan. Beobachtend zog die Russin ihre Augenbrauen hoch, die Frage war ehrlich gemeint auch wenn sie durch das Französisch etwas abwertend klang. Welcher Russe verwendete schon französisch? „Ich bin das erste mal geflogen als ich 5 war. Seit dem trainiere ich täglich“ Antwortete Nadjeschka. Sie erinnerte sich düster an ihren großen Bruder der ihr aufgeholfen hatte, die tränen weggewischt und mit sich auf den Besen gesetzt hatte. Das augenblickliche Gefühl von Freiheit und das wegfallen der Sorgen würde sie niemals vergessen. Es war so wunderschön. Doch darüber wollte sie nicht lange nachdenken immerhin tat das hier rein gar nichts zur Sache. Alexej murmelte irgendeine 0815 Antwort und wippte hin und her. Er wirkte nervös, so gar nicht wie eine Autoritätsperson. Hatte er ihr überhaupt zugehöre? Ehe sie schnippisch nachfragen konnte wechselte er das Thema. Alexej hatte sichtlich Probleme unpersönlich zu bleiben doch angesichts der Frage blieb Nadja wenig Gelegenheit diesen Moment des Siegs zu genießen. Trainieren. Sie. Das ihr es überhaupt erst vorgeschlagen wurde zeugte von Respekt und Nadja mochte es respektiert zu werden. Dementsprechend reizvoll war es für die Russin das Angebot an zunehmen doch ebenso verlockend war auch die Aussicht mit Zauberern ihrer Klasse zu trainieren. Sie zögerte. Trainieren konnte sie immer in ihrer Freizeit und nichts hatte sie bisher davon abgehalten und zusätzlich gab es ja dann noch das Mannschaftstraining. Selber unterrichten jedoch... „Ich helfe ihnen.“ Sagte sie entschlossen. „Sie müssen mir nur sagen, wen ich trainieren soll und..“ wie zur Hölle ich das hin bekomme ohne alle zu überfordern „ eventuell ein paar Anreize geben.“

"Anreize?"
Er schmunzelte leicht. Offensichtlich war nicht nur er der Ansicht, sie könne den Schülern nichts von den Sachen beibringen, die sie momentan übte.
"Naja, erklären Sie ihnen, wie man auf dem Besen bleibt", sagte er und lachte bei ihrem entsetzen Gesichtsausdruck leise auf.
"Fangen Sie am besten mit ein paar großen Kurven an oder so. Und fliegen Sie dann immer kleiner. Das packen Sie doch oder?"
Davon ging er aus, dennoch verfiel er wieder ein wenig in seinen etwas spöttischen Ton zurück.
"Nun gut", fügte er hinzu und sah verwirrt drein, als wolle er noch etwas sagen, was er vergessen hatte. Er wusste es nicht. So räusperte er sich, fuhr sich durch die Haare und rief die nächste Gruppe Schüler zu sich.
Ein Blick über die Schulter, ein Ruf, sie solle sich mit Ginevra arragieren und ein etwas genervter, aber irgendwie total süßer Gesichtsausdruck brachten Alexej nun vollkommen aus dem Konzept. Herr Gott noch mal, wieso musste sein Hirn manchmal so verlagert sein?